Pandemiebedingt wird auch in diesem Jahr am 16.05.2021 in der Form eines stillen Gedenkens an die am 16.05.1940 von den Nationalsozialisten in die Konzentrationslager deportierten Sinti und Roma aus Schleswig-Holstein gedacht. Für die Kranzniederlegung zum Gedenken der Opfer steht nur eine kleine Delegation von Angehörigen aus der Minderheit bereit. Das Coronavirus hat uns alle nach wie vor fest im Griff. Zwar wurden die Beschränkungen teilweise gelockert, jedoch besteht nach wie vor große Unsicherheit, wie es weitergehen wird. Dennoch das Wohl der Mitglieder und Gäste liegt uns am Herzen und wir als Vorstandsmitglieder des Verbands Deutscher Sinti und Roma e.V. Landesverband Schleswig-Holstein entschieden uns notgedrungen für die stille Ausrichtung des Gedenkens. Wir bitten um Verständnis für die getroffene Entscheidung.
Gedanken, aber auch Forderungen….:
Wenn wir am 16. Mai 2021 der Opfer gedenken, ist die Frage erlaubt, welche Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen sind. Es muss genau hingesehen werden, bei allem was geschieht. Niemand darf den Blick abwenden, wenn Menschenrechte missachtet und Minderheiten diskriminiert werden. Es bedarf der Zivilcourage, Menschlichkeit, Solidarität und damit aktiver Einsatz für unsere Demokratie. Das ist eine dauerhafte Aufgabe für alle. Bildung und Aufklärung müssen hier ganz oben stehen.
Besonders die junge Generation sensibilisieren und ermutigen, sich gegen rassistische und antiziganistische Hetze und für eine vielfältige, offene und tolerante Gemeinschaft einzusetzen. Die Erinnerung an das wohl dunkelste Kapitel deutscher Geschichte ist dauerhaft wachzuhalten. Es darf nie vergessen, dass der Nationalsozialismus von der Mehrheit der Deutschen getragen wurde, deshalb wird Deutschland auch niemals von der Verantwortung für die verübten Verbrechen befreit sein können.
Die Erfahrungen aus der Geschichte verpflichten uns alle, für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen.