Am Haart 38 in Neumünster
Sammelpunkt einer Deportation ohne Wiederkehr
Am Haart 38, wo vor 81 Jahren Neumünsteraner Sinti und Roma ins Zwangsarbeitslager Bełżec deportiert wurden, enthüllte Stadtrat Carsten Hillgruber gemeinsam mit Matthäus Weiß vom Verband Deutscher Sinti und Roma eine Gedenktafel. „Sie kommt spät“, stellt H nachdenklich fest, „sehr spät.“ H betont, „Die Gedenktafel ist ein wichtiges Zeichen hier in der Stadt“. Sie sei auf Initiative der Bürgerschaft entstanden. „Umsetzung und Gestaltung der knapp zwei Meter hohen und einen Meter breiten, schlichten Stahltafel mit den Namen und Geburtsdaten der 39 Deportierten inklusive eines Dreiecks – jenes Zeichen, das Sinti und Roma in den Zwangslagern des NS-Regimes tragen mussten, stammen vom Bredeneeker Kunstschmied Kurt Lange. Unterstützt wurde er dabei von der Stadt und Vertretern des Verband Deutscher Sinti und Roma e.V. Landesverband Schleswig-Holstein.“
Die Initiative für eine solche Gedenktafel kam von Ingo Schumann. Er ist Hobby-Historiker und Vorstandsmitglied des Vereins für Toleranz und Zivilcourage und recherchierte alle Namen. Der Ort, an dem die Tafel steht, ist der Sammelpunkt, von dem aus die Deportation begann.
Ein letzter Ruf: Sorgt, die ihr im Leben steht, dass einer den anderen achte!