„Deutsche Sinti und Roma, Dänen, Friesen, Sorben/Wenden und Plattsprecher“
Die Wanderausstellung: „Was heißt hier Minderheit?“ des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands sowie des Bundesraats för Nedderdüütsch gastiert ab dem 22.09. bis 31.10.2022 im Landeshaus Kiel Schleswig-Holstein. Die SSF-Vorsitzende Gitte Hougaard-Werner und Professor Jørgen Kűhl erőffneten gemeinsam mit Landtagspräsidentin Kristina Herbst die Ausstellung. Mit den regionalen Vertreterinnen und Vertreter der autochthonen nationalen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch konnten auch wir als Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. Landesverband Schleswig-Holstein im Rahmen einer Podiumsdiskussion unseren informativen Beitrag leisten.
Zur Wanderausstellung:
In Deutschland existiert eine Vielfalt von Kulturen, Sprachen und regionalen Identitäten. Das gilt insbesondere für Schleswig-Holstein. Dennoch sind Geschichte, Rolle und Selbstverständnis der autochthonen Minderheiten hier nur wenig bekannt oder gelten gar als gut gehütetes Geheimnis. Obwohl nirgendwo in Deutschland lebt Minderheit und Mehrheit eng Seite an Seite als in Schleswig-Holstein. Andererseits das Bild in der Öffentlichkeit bestimmt so manches Klischee, welches mit der modernen Lebenswirklichkeit kaum oder keineswegs zu tun hat. Nun, welche Geschichte(n), Sprachen und Lebenswirklichkeiten verbergen sich tatsächlich hinter dem Begriff „Minderheit“? Ja, wie kann man deutsch, aber gleichzeitig auch Dänin, Sinto, Romni, Sorbe, Friesin oder Plattsprecher sein? Interessante Fragen zu Minderheiten.
Diesen Fragen zu nähern und einen zeitgemäßen Einblick in Leben, Kultur und Sprache der vier nationalen Minderheiten Deutschlands und der Sprechergruppe Niederdeutsch zu gewinnen, dafür steht die interaktive Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“. Sie ermöglicht die Beschäftigung mit den fünf Gruppen und stellt dabei auch die Mehrheitsbevölkerung betreffende Fragen nach Identität und dem Verhältnis von Eigenem und Fremdem. Im scheinbar widersprüchlichen Perspektivwechsel lösen sich Eigen- wie Fremdklischees und zeigt die gemeinsame Beziehungsgeschichte.
Die Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ ist ein Muss für alle, die in einer Demokratie leben (wollen!).
Umformuliert: Der Schutz von Minderheiten ist ein Gradmesser für jede Demokratie.