Am 14. November waren wir bei der Diskussionsveranstaltung „Wie weiter mit Gedenkstätten?“. Sie fand im Schleswig-Holsteinischen Landtag statt und wurde durch den Landesbeauftragten für Politische Bildung organisiert. Der Veranstaltungstext:
„Erinnerung braucht Zukunft“ – auch in Schleswig-Holstein. Die hiesigen Gedenkstätten und Erinnerungsorte halten die Erinnerung an die Opfer und Verbrechen nationalsozialistischer Herrschaft wach. Getragen werden diese Orte insbesondere von bürgerschaftlichen Initiativen und Vereinen, aber auch von Kommunen und den Kirchen. Die Bildungsarbeit an den zahlreichen und über das gesamte Land verteilten authentischen Orten in Ahrensbök, Husum-Schwesing, Kaltenkirchen, Kiel, Ladelund und anderswo hat eine andauernd hohe gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung. Sie übernehmen damit immer wieder eingeforderte gesellschaftliche Aufgaben: die Förderung von Frieden und Demokratie, die Aufarbeitung der NS-Geschichte, die Vermittlung von grundlegenden Werten wie Toleranz und Respekt insbesondere an Jugendliche sowie die Abwehr rechtsextremer Geschichtsbilder. Diese Aufgaben sind heute wichtiger denn je.
Es gibt also gute Gründe für die entschlossene Fortsetzung und Weiterentwicklung der erstmals systematisch entwickelten Gedenkstättenpolitik der amtierenden Landesregierung. Zentrale Entwicklungsprobleme harren weiterhin einer Lösung, insbesondere die nach wie vor zu beklagende Unterfinanzierung der Erinnerungsarbeit und die damit fragile Absicherung professioneller Vermittlungsarbeit. Dies steht in einem krassen Gegensatz zu dem hohen Potenzial für die besonders an Jugendliche gerichtete politisch-historische Bildungsarbeit, über das alle Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein verfügen.
Die Zukunft der Erinnerung an den Nationalsozialismus hierzulande wollen wir mit Abgeordneten aller Fraktionen des Schleswig-Holsteinischen Landtages diskutieren. Auch mit Blick auf die Landtagswahl am 7. Mai 2017 wollen wir konkretisieren, wie eine Weiterentwicklung und Stärkung der Bildungsarbeit in den Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein als ein wichtiger Teil der bildungs- und kulturpolitischen Agenda der nächsten Landesregierung umgesetzt werden soll.
Mehr Informationen zum Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein gibt es hier.