Ein Festakt zum 10. Jahrestag der Übergabe des Mahnmals für die 500.000 ermordeten Sinti und Roma.
Ein großer Tag für uns Sinti und Roma. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bittet in seiner Rede zum 10. Jahrestag der Übergabe des Mahnmals an die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma um Vergebung.
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Zum 10. Jahrestag der Übergabe des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim heutigen Festakt am Denkmal: „Im Namen unseres Landes bitte ich Sie um Vergebung – für das unermessliche Unrecht, das den Roma Europas in der Zeit des Nationalsozialismus von Deutschen angetan wurde, und für die Missachtung, die deutsche Sinti und Roma nach Kriegsende auch in der Bundesrepublik erfuhren.“
Ich bitte Sie um Vergebung. Mangau tamen, prosaran man!“
Weiter sagte er, dass die alltägliche Diskriminierung von Sinti und Roma aufhören müsse, denn bis heute verheimlichten Angehörige der Minderheit oft ihre Herkunft, Sprache und Kultur aus Angst vor Demütigung oder Anfeindungen. Das dürfe niemandem im Land gleichgültig sein.
Zoni Weisz mahnte in seiner Rede, dass man wachsam bleiben müsse, gerade in Zeiten, in denen der Einfluss rechtsgerichteter Politiker zunimmt. Das Mahnmal nannte er, wie schon bei seiner Rede, die er zur Eröffnung vor 10 Jahren, ein Denkmal der Hoffnung: „Wir hoffen, dass Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus nicht die Form annehmen, die sie in den 1930er-Jahren hatten. Hoffnung, dass wir trotz der großen Unterschiede zwischen den Kulturen und Völkern in Frieden zusammenleben können, und Hoffnung, dass wir uns gegenseitig respektieren.
“Zentralratsvorsitzender Romani Rose warnte vor neuen Anfeindungen gegen Sinti und Roma. Es habe viele positive Entwicklungen gegeben, „dennoch müssen wir trotz dieser Entwicklungen zur Kenntnis nehmen, dass ein neuer Nationalismus und ein neues rassistisches Denken wieder um sich greifen.“ Antiziganistische und antisemitische Hetze führten wieder dazu, „dass Menschen zu Sündenböcken gemacht werden und sich in ihrer Existenz bedroht sehen“. Übergriffe auf Minderheiten „beschämen das gesamte Land“, auch weil „diese Verbrechen aus Rassenhass oftmals mit Versagen der Sicherheitsbehörden entschuldigt werden“. Er wies Forderungen nach einem „Schlussstrich“ unter das Gedenken an die Verbrechen während des Holocaust zurück. Damit würde man „der heutigen Gesellschaft und zukünftigen Generationen in diesem Land die Möglichkeit nehmen, für unser aller Zukunft aus der Geschichte Lehren zu ziehen“.