Lesung im Djido Kher

Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin/Brandenburg liest aus dem Buch „Das Brennglas“ ihres Vaters Otto Rosenberg. Den musikalischen Rahmen rundet in den Lesepausen der junge Sinto Zweigeli mit einfühlsamen Melodien auf seiner Gitarre. 


Nachdenklich und berührte Runde. Eine Stimmung, der sich niemand entziehen konnte. Eigens aus Berlin angereist, las Petra Rosenberg aus den Erinnerungen ihres Vaters Otto Rosenberg.

Die Lesung startet mit der Kindheit von Otto Rosenberg. In einer Zeit als Hitler die Macht übernimmt. Die erste Deportation endet auf dem sogenannten Rastplatz des Zwangslager Berlin-Marzahn und O. leistet dort Zwangsarbeit bei der Firma Danneberg & Quandt. In der Zeit lernt er auch die sogenannte Rassenforscherin Eva Justin kennen. Die mit pseudowissenschaftlichen Tests versucht, vermeintliche „Rasse-Merkmale“ zu fixieren. Otto Rosenberg überlebt trotz Deportationen nach Buchenwald, Dora und Bergen-Belsen. Die in Auschwitz auf dem Arm tätowierte Nummer Z-6084 wird den Vater von Petra auf ewig an Befehlsgebrüll der Schergen, an die Angst, an die durchgestandenen Schmerzen, an weinende Kinder und an die bis zum Skelett abgemagerten Gestalten in seinen Alpträumen verfolgen. 

Im gut besetzten Djido Kher gab es niemanden, der von Petra Rosenbergs Beitrag nicht zutiefst berührt und die erschütternden Memoiren ihres Vaters als das grausige Geschehen noch einmal aus einer ganz anderen Dimension erleben durfte.  

Ein Abend mit einer traurigen Autobiografie eines Überlebenden und nicht vorstellbaren Entmenschlichung, erlittenen Willkür und Leid. Ein Leid, das bis heute von einigen Teilen nicht gesehen wird. 

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Rosenberg verstarb am 4. Juli 2001 in Berlin an den Spätfolgen seiner Konzentrationslagerhaft. Seit 2007 erinnern auf dem Gelände des ehemaligen Zwangslagers im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf die Otto-Rosenberg-Straße und der Otto-Rosenberg-Platz an ihn.

Petra Rosenberg nachdenklich