Die Geschichte der Sinti und Roma ist voll von Ausgrenzung, Verboten und Vorurteilen: Bis zur Anerkennung der Volksgruppe als nationale Minderheit war es „ein langer Weg“. Davon erzählt eindrucksvoll die gleichnamige Wanderausstellung des Verbands Deutscher Sinti und Roma e.V., -Landesverband Schleswig-Holstein. In der Aula der Max-Planck-Schule wurde sie jetzt am 18. Oktober 2021 als Auftaktveranstaltung eröffnet, mit dem Titel:
– Der lange Weg –
– Aus Vergangenheit lernen – Zukunft gestalten –
Der Verband setzt im Rahmen der Aufklärung und im Kampf dem Antiziganismus ein weiteres Zeichen zur Information, Austausch, Präsenz und Begegnung. Ein Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Rassismus und Gerechtigkeit für alle.
Herr Meißner und Herr Heesch von Seiten der Schule, Kiels Stadtrat Gerwin Stöcken, der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen, der Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung Jens Rönnau und natürlich Matthäus Weiß, 1. Landesvorsitzender des Verbandes der Sinti und Roma, hielten vor Gästen und den Geschichtsprofilen aus dem E- und Q2-Jahrgang Reden.
Anschließend hatten alle Beteiligten die Gelegenheit, sich durch die Plakatausstellung zu bewegen und die Inhalte zu diskutieren. Ein Terminal mit interaktivem Desktop lud zur digitalen Vertiefung ein. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Buffet sowie einem parallel gehaltenen Workshop der SchülerInnen mit Herrn Rönnau und Herrn Weiß.
Die Schülerinnen und Schüler des Geschichtsprofils waren die Ersten, die sich im Unterricht zusammen mit ihren Lehrkräften mit den 21 Info-Tafeln beschäftigt haben. „Wer sind überhaupt Sinti und Roma – und warum wurden die Menschen verfolgt“, sind Fragen, die gestellt werden. „Im Geschichtsunterricht haben wir sehr ausführlich über jüdische Menschen und ihre Verfolgung besonders in der NS-Zeit gesprochen, aber über Sinti und Roma weiß ich so gut wie gar nichts“, äußert sich eine Schülerin. Genau hier setzt die Wanderausstellung an: „Wir wollen mit den Info-Tafeln an die Schulen und in andere Einrichtungen in Schleswig-Holstein gehen, um über unsere Geschichte aufzuklären. Wir wollen damit für Information, Austausch, Präsenz und Begegnung sorgen und wir tragen dazu bei, dass für Sinti und Roma ein Leben ohne Versteckspiel möglich ist“, sagt Matthäus Weiß, Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein der Sinti und Roma.